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Die Energiewende wird nur mit modernster Technologie gelingen; Technologie, die in vielen Fällen ohne bestimmte mineralische Rohstoffe nicht auskommt. Dies trifft zum Beispiel auf Batterien und die dafür notwendigen Rohstoffe wie Lithium, Kobalt oder Nickel zu. Diese müssen nach Deutschland importiert werden. Damit die deutschen Marktteilnehmer sich im globalen Wettbewerb um die Importkapazitäten dieser Rohstoffe durchsetzen können, sind u.a. effektive Instrumente zur Finanzierung der Importe nötig. Zentrales Instrument des Bundes für die Förderung von Rohstoffimporten ist die sog. UFK-Garantie – ein Instrument, das möglicherweise einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten könnte.
Die Energiewende wird nur mit modernster Technologie gelingen, Technologie, die in vielen Fällen ohne bestimmte mineralische Rohstoffe nicht auskommt. Dies trifft zum Beispiel auf Batterien zu. Nur mit Batterien kann Energie möglichst effizient gespeichert und transportiert werden und insbesondere die Antriebssysteme von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Mit anderen Worten: ohne Batterie kein E-Auto und vieles mehr. Der Aufbau europäischer Batteriefabriken ist deshalb in vollem Gange.
Diese Batteriefabriken müssen mit ausreichend Rohstoffen und deren verschiedenen Veredlungsprodukten versorgt werden. Für die besonders relevanten Lithium-Ionen-Batterien wird insbesondere Lithium in seinen verschiedenen Veredelungsgraden benötigt, aber auch weitere Metalle wie Kobalt oder Nickel. Diese müssen nach Deutschland importiert werden, wobei sich die Importeure zur Sicherung von Kapazitäten gegen starke globale Konkurrenz durchsetzen müssen. Ähnliche Herausforderungen stellen sich aber auch bei weiteren, für die Energiewende kritischen Rohstoffen wie Seltenen Erden, Kupfer und Aluminium.
Die ausreichende Versorgung mit Rohstoffen für die Energiewende ist nur möglich, wenn deutsche Marktteilnehmer als Importeure Zugang zu effektiven Finanzierungsinstrumenten haben, die auch im globalen Wettbewerb bestehen. Zentrales Instrument des Bundes für die Förderung von Rohstoffimporten ist die sog. UFK-Garantie. Dabei steht UFK für ungebundene Finanzkredite. Ungebunden deshalb, weil sich die UFK-Garantie, anders als die deutlich bekannteren Exportgarantien, nicht auf Kredite bezieht, die an deutsche Exporte, also Lieferungen oder Leistungen ins Ausland gebunden sind. Vielmehr fördert die UFK-Garantie Importe – also genauer einen Kredit für ein Rohstoffvorhaben im Ausland, für das ein deutscher Importeur einen langfristigen Liefervertrag mit einem ausländischen Unternehmen abschließt.
Noch ist die Anzahl der übernommenen UFK-Garantien überschaubar. Mit der herausragenden Bedeutung von Rohstoffimporten für das Gelingen der Energiewende könnte die UFK-Garantie nun aber deutlich stärker ins Rampenlicht rücken. Denn "Förderungswürdigkeit" – die zentrale Voraussetzung für eine UFK-Garantie – scheint bei dem Import von zahlreichen Rohstoffen nach Deutschland gegeben, so beispielsweise für Lithium, Kobalt, Kupfer oder Seltene Erden.
Die Grundstruktur des von Euler Hermes organisierten Förderinstruments ist dabei vereinfacht dargestellt wie folgt:
Die wesentlichen Akteure sind damit also neben Euler Hermes, der als Mandatar für die Bundesrepublik Deutschland agiert, ein deutscher Importeur und ein ausländischer Minenbetreiber, die bezüglich neu entstehender Produktionskapazitäten einen langfristigen Liefervertrag abschließen, sowie eine oder mehrere Banken, die einen Kredit an den ausländischen Minenbetreiber ausgeben zur Finanzierung der zu liefernden Produktionskapazitäten. Hier kann über die KfW-IPEX als Bank auch die KfW ins Spiel kommen, die in den aktuellen Koalitionsverhandlungen höchste Aufmerksamkeit bekommt als Katalysator für die dringend benötigten Investitionen zum Gelingen der Energiewende.
Auf Basis dieser Grundstruktur kann die UFK-Garantie Flexibilität bieten, um der Komplexität von Minenprojekten und der enormen Konkurrenz auf dem Rohstoffmarkt Rechnung zu tragen und damit förderungswürdige Importvorhaben in der Praxis auch tatsächlich zu fördern.
Entscheidend für die verstärkte Nutzbarkeit wird sein, dass die deutsche Rohstoffstrategie und damit die Einsatzfähigkeit der UFK-Garantie an aktuelle Marktentwicklungen, wie bspw. Nutzbarkeit in frühen Stadien von Minenprojekten, angepasst werden kann.
Dass die UFK-Garantie flexibel sein kann, wurde bspw. im letzten Jahr unter Beweis gestellt, als dass nunmehr nicht nur konkrete Projekte mithilfe der UFK-Garantie finanziert werden können, sondern auch Corporate Finanzierungen möglich sind, bei denen die Bilanz eines bestehenden Unternehmens und nicht nur das konkrete Projekt hinter der Finanzierung steht.
Die enorme Wichtigkeit von Rohstoffimporten für die Energiewende wird womöglich weitere Flexibilität ermöglichen. Nicht zuletzt die Prominenz der von Förderinstrumenten für Investitionen in die Energiewende in den aktuellen Koalitionsverhandlungen spricht dafür. Die UFK-Garantie kann also ein noch wertvolleres Instrument werden, um den Import von für die Energiewende enorm wichtigen Rohstoffen zu unterstützen oder sogar erst zu ermöglichen.
Verfasst von: Carla Luh und Jens Velten.